Tryout

Tryout ist der Schritt im Engineering und Herstellungsprozess eines Werkzeugs, bei dem das Werkzeug in die Presse montiert wird und erstmals versucht wird, ein Bauteil zu produzieren. Im weiteren Tryout erfährt das Umformwerkzeug ein Feintuning, was ein kostspieliger und zeitaufwändiger Schritt bei der Produktion eines Qualitätswerkzeugs ist. Da Korrekturen und Modifikationen unumgänglich sind, bedeutet jede vermeidbare Korrekturschleife sofortige Zeit- und Kosteneinsparungen. Jede Verbesserung zur Wirksamkeit eines Werkzeugs während des Tryouts erhöht automatisch die Wettbewerbsfähigkeit einer Firma.

In der Praxis ist die Anwendung des Trial-and-Error-Prinzips mit solchen Korrekturschleifen üblicherweise nicht möglich. Heutzutage ist ein Tryout von Werkzeugen ohne Simulation nicht denkbar. Eine systematische Herangehensweise, über die Grenzen von einzelnen Abteilungen hinweg, sichert die erfolgreiche Produktion von Werkzeugen. Dies wird durch zuverlässige Simulationsresultate erreicht, die sorgfältig evaluiert werden und zu einer erheblichen Reduktion von Korrekturschleifen führen.

Engineering, u.a. verantwortlich für die Blechumformung, und Tryout sind verschiedene Abteilungen im Werkzeugbau. Diese Abteilungen unterscheiden sich hinsichtlich Infrastruktur und Organisation genauso wie beim Zeitpunkt ihres Einsatzes während der Entwicklung eines Werkzeugs. Bei Fräsfreigabe eines Werkzeugs befasst sich das Engineering Team meist bereits mit neuen Projekten, während das Tryout Team gerade erst mit der Arbeit beginnt. Eigentlich untersuchen beide Abteilungen die gleichen Fragen: Wo liegen die kritischen Bereiche im Bauteil? Welche Maßnahmen beseitigen diese effektiv? Welche Auswirkungen haben die Maßnahmen auf andere Bereiche des Bauteils?

Das Tryout Team führt mehrere Korrekturschleifen am Werkzeug aus, bis dieses ein Bauteil in der geforderten Qualität produziert.

Für den effektiven Tryout müssen beide Abteilungen ihre Aktivitäten koordinieren. Im Allgemeinen führt das Tryout Team mehrere Korrekturschleifen am Werkzeug aus, bis dieses ein Bauteil in der geforderten Qualität produziert. An diesem Punkt übernimmt das Engineering simulationsbasierte Tryoutunterstützung. Alle theoretisch möglichen Korrekturmaßnahmen, die sich im realen Tryout durchführen lassen, werden mit einem Simulationsmodell gekoppelt. Diese Berechnungen laufen parallel zur Werkzeugherstellung ab. Bevor das Werkzeug verändert wird, sind die Resultate verfügbar und ermöglichen die simulationsbasierte Tryoutunterstützung. Sollte während des Tryouts ein Problem auftauchen, kann die Ursache am Computer identifiziert werden und es ist schnell ersichtlich, welche Maßnahmen das Umformresultat positiv beeinflussen. Durch einen effizienten und systematischen Tryout des Werkzeugs kann der Werkzeugbau erfolgreich komplexe Teilegeometrien, hochfeste Stähle, enge Terminvorgaben und hohe Qualitätsanforderungen beherrschen.

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Systematischer Tryout [Englisch]